Eben
Manchmal denke ich, “ach es wäre doch schön!”, wenn ich von dir etwas lesen
oder hören könnte.
Hatte dich die letzten Male angerufen. Dir ebenso ab und an kleine
Lebenszeichen geschickt.
Und mittlerweile sind mir deine ersten Sätze absolut geläufig, wenn ich
es wieder mal versucht habe: “Dich wollte ich auch grad anrufen!”
Ist einer deiner Lieblingssätze zu Anfang unserer Gespräche.
Zu erst kommt von dir die Sache mit dem Wetter, gleich darauf das mit Peter, Klaus und Marie. Ab und an ist in der Reihenfolge erst das mit deinen Krankheiten mit Vorrang abgehandelt.
Kraftlos
Mich hat es müde gemacht. Und irgendwann habe ich dann meine Laune
verloren. Vielleicht entstand sogar Resignation mit Hang zur Depression ;-).
Ich hatte Interesse an deinem eigentlichen Inneren! An dir, deinen Wünschen und Sehnüchten. Deine Stimmung und deine Begierden.
Das Wort Echo kommt mir in den Sinn.
Ich rufe “Hallo” und die Schleife einer Wiederholung beginnt. Hallo. Hallo. Hallo. Hallo.
Dann ist irgends der Ton verhallt und er wurde immer leiser.
Sollte ich einfach erkennen, dass keine Resonanz mehr da ist,
zwischen dir und mir?
Gartenbau
Das Bild des Gartens erscheint mir. Keimen, blühen, wachsen,
gedeihen und pflücken. Und dann eine weitere Wiederholung.
Mit dir kommt es mir wie Kompost vor.
Verrotten, teils verfault bis abgestorben.
Und stimmt. Auch das ist ein Werdegang im Leben.
Wahrscheinlich war die vergangene Zeit, die uns bestimmt war
für irgendetwas gut. Letztendlich gibt es ja auch keine Unkräuter.
Inwischen denke ich einfach: wahrscheinlich geht es dir irgendwie.
Vielleicht gut, vielleicht schlecht. Bist am Meer oder in den
Bergen. Und wenn du schon unter der Erde bist, werde ich dir
bestimmt irgendwann auch folgen. Ich bin erschöpft von dir.
Ein immer währendes Kommen und Gehen. Wir bezeichnen es als Leben.
Für dich fällt mir ein: Hab´s wohl.
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